Kunst & Architektur
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Das Repertoire der Bildhauer in Cluny ist sehr vielfältig. Sowohl die romanische als auch die gotische Kunst sind in der Abtei vertreten.
Die erste Romanik tritt gegen Anfang des 10. Jahrhunderts auf, die zweite dann um das 11. Jahrhundert herum. Die romanischen Gebäude sind im Inneren durch massive und sehr strenge architektonische Elemente, kleine Öffnungen und geschlossene Arkaden gekennzeichnet.
Die romanischen Skulpturen erinnern an zahlreiche biblische Szenen, meist auf den Kapitellen der Pfeiler und den Tympanons der Kirchenportale.
© Centre des monuments nationaux
Das Repertoire der Bildhauer von Cluny war sehr vielfältig. Sie schöpften insbesondere aus dem geometrischen und pflanzlichen Vokabular. Rosen und blühende Ranken, Wasserblätter und Akanthus kombinierten sie mit Rauten, Prägungen, Schachbrettmustern, Besants. und Fischgräten, um originelle Kompositionen zu bilden.
Ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts finden sich die Schnitzereien nach und nach auf allen Trägern wieder (Säulen, Stürze ...).
© Centre des monuments nationaux / David Bordes
Das Bestiarium hat die Vorstellungskraft der Künstler besonders beflügelt: vertraute oder exotische Tiere stehen neben grinsenden Ungeheuern, Meerjungfrauen und anderen Chimären. Wenn auch etwas diskreter, so tauchen doch langsam menschliche Figuren auf.
Schließlich schmücken malerische Szenen die schönsten Kompositionen: Weinleser in seinem Weinberg, kämpfende Ritter, Schuster an seinem Stand...
© Centre des monuments nationaux / David Bordes
Die gotischeKunst führt allmählich zu einer Verarmung dieses Repertoires, das sich um Pflanzenmotive herum verengt. Die Skulptur verlässt die Säulenschäfte und konzentriert sich auf die Kapitelle. Dieser Baustil wurde in der zweiten Hälfte des Mittelalters entwickelt, vom 12. bis zum 15.
Er steht also in Kontinuität mit den romanischen Techniken und entwickelt sich weiter. Es entstehen höhere Gewölbe und breitere Fenster. Die Kirchen füllten sich mit Licht. Es ist auch die Blütezeit der Glasmalerei.
© Centre des monuments nationaux / David Bordes